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Marokko 9 – Erg Chegaga

Samstag, 15.12.2018

Es gibt eine Route 15km über Dünen, dann flaches, steiniges Gelände. Oder einige Kilometer zurück und dann steinige Piste. Wir sind uns einig, es geht zurück bis zur Oase und dann die Berge entlang nach Foum Zguid. Wir kommen langsam voran, alles wackelt, alles scheppert, alles quietscht. Eine wirklich schlechte Piste. Bei einer Pause kommt ein junger Motorradfahrer daher und erzählt uns auf französisch, dass die Straße nicht passierbar ist. Aber er würde uns eine gute Route zeigen. Und er will keine Bezahlung, aber wir könnten ihm geben, was wir denken. Wir überlegen kurz und beschließen, einfach weiter zu fahren und zu schauen. Der junge Mann steigert seine Warnung, die Piste führt durch einen Fluss, das Wasser ist über knietief. Und jetzt will er 200DH, das sind ungefähr 20€. Reinhold hat Bedenken und würde mit ihm fahren. Wir anderen sind nach wie vor der Meinung, erst mal zu schauen. Wir fahren weiter, es kommt ein schwieriges Stück, eng und große Steine. Der junge Mann begleitet uns und schaut, ob wir unsere Meinung ändern. Und dann ist er plötzlich weg.

Die Piste wird nicht besser, aber die gefährliche Flussdurchfahrt kommt auch nicht! Leider wieder einmal die Bestätigung, dass viele Marokkaner die Touristen vera.. und ein Geschäft machen wollen.

Sonntag, 16.12.2018

Auch die heutigen Kilometer durch die Steinwüste ist eine anstrengende Piste. Mittags kommen wir in Foum Zguid an und gehen auf den Campingplatz Khayma Park. Von hier aus kann man in den Ort laufen. Das machen wir auch und gehen abends zusammen zum Essen.

Montag, 17.12.2018

In der Früh ist große Verabschiedung, die zwei Roten fahren weiter. Die vier Tage mit den fünf Hessen waren wirklich nett, das Fahren in der Gruppe hat seine Vorteile. Tomi und ich brauchen noch einen Tag zum Erholen vom Fahren. Allerdings werden wir abends von einem englischen Paar zum Gin-Cocktail eingeladen, und das englisch reden und trinken ist auch anstrengend.

Dienstag, 18.12.2018

Über eine gute Teerstraße fahren wir nach Tissint. Dort laufen wir zum Fluss, er hat tatsächlich Wasser. Es gibt kleine Wasserfälle in einem langen Canyon.

Ein paar Kilometer weiter sehen wir unterhalb einem Dorf eine Palmenoase und einen Fluss, in dem Frauen ihre Teppiche waschen. Wir fahren hinunter und ich laufe zu den jungen Frauen. Großes Gekicher, sie wollen dass ich mit wasche. Also Schuhe aus, Hose hoch und rein in’s Wasser. Ich bin überrascht, es ist richtig warm. Dann bekomme ich eine Bürste in die Hand und Seifenlauge auf den Teppich. Tomi sitzt derweil bei zwei alten Frauen und trinkt Tee. Leider wollen die Frauen nicht, dass er Fotos macht. Und so bleibt meine Schrubberei undokumentiert. Ich geh dann auch einen Tee trinken, da kommen die Mädchen und fragen nach Zahnbüsten. Die meisten haben scheußliche braune Zähne. Ich finde noch drei Stück und eine Zahnpasta. Eine der alten Frauen jammert über Zahnschmerzen und ich bringe ihr ein paar Schmerztablette. Wir sollten noch mitessen, aber wir machen uns wieder auf den Weg.

Es geht eine schmale Asphaltpiste hinauf in’s Dorf und hinter wieder raus. Unser Navi zeigt uns einen Weg am Gebirge entlang bis zum nächsten Ort. Also wir weiter, erst über die Ebene mit Blick in den Canyon. Dann führt eine LKW-Spur hinunter. Es ist zwar steil, aber gut zu fahren. Leider kommt dann eine enge Kurve, wir rutschen hinten ab und bleiben an einem Felsen mit dm Kotflügel hängen. Sch… Wir stecken fest. Damit das Auto nicht ganz abrutscht, füllen wir das Loch mit Steinen auf. Tomi schaufelt und schleppt, ich schleppe Steine. Die Sandbleche über die Steine und dann gibt Tomi Gas. Er kommt drüber und nach einem kurzen Abrutscher zum Stehen. Puh! Das war knapp! Die Spur führt weiter in ein trockenes Flussbett, wir fahren ein Stück, aber wir trauen uns dann doch nicht weiter. Also das Ganze zurück. Es gibt keine andere Möglichkeit, als diese Engstelle wieder hinauf zu fahren. Die Sandbleche helfen uns über die Steine und als wir oben sind, schnaufen wir erst mal durch. Zurück durch’s Dorf und nochmal an den Mädels vorbei auf die Teerstraße.

Es sind noch 60km bis Tata und dort brauchen wir auf dem Campingplatz erst mal eine Dusche. Wir sind sandig von oben bis unten. Im Ort gehen wir zum Essen, zwei Schüsseln Suppe (0,60€), eine Portion Gegrilltes mit Salat und Pommes und zwei Getränke (4€)!

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