Springe zum Inhalt

Marokko 7 – Piste nach Zagora

Freitag, 07.12.2018

Beim Sonnenaufgang um 8 Uhr aufgewacht und aufgestanden. Wir fahren die Teerstraße 50km bis Tafraout. Jetzt begleitet uns wieder der Sand.

Weiter führt nur eine Piste, meist steinig, auf eine weite Schwemmtonebene und ringsum Berge. Vier Motorradfahrer kommen uns entgegen, sonst sind wir allein in der Wüste.

Doch dann treffen wir auf eine Kasbah und trinken dort einen Kaffee. Der Besitzer und seine schwangere Frau sind nett und er spricht englisch. Man könnte dort auch übernachten, aber es ist noch früh und so fahren wir noch weiter.

Unsere Fahrt geht weiter über eine Hochebene. Stellenweise durch weichen Sand, aber meistens ist der fest oder die Piste ist steinig.

Mittendrin bemerken wir einen riesigen Felsen und da es ein schöner Platz ist, bleiben wir zum Übernachten. Wir sind ganz allein, nur in der Ferne sehen wir ein Militärlager. Aber es dauert nicht lang und schon kommen zwei Mädchen wie aus dem Nichts. Sie bekommen Mandarinen, aber sie fragen nach Stiften. Auch die bekommen sie und dazu einen Block. Zufrieden ziehen sie ab. Doch schon steht das nächste Mädchen vor der Tür. Mit Mandarine und Stift läuft sie barfuß zurück zur Schafherde. Und schickt ihren Bruder. Der ist vielleicht vier Jahre alt. Und schaut ganz armselig. Auch er bekommt eine Mandarine und einen Stift. Hoffentlich gibt es nicht noch mehr Geschwister! Endlich haben wir Ruhe und können die Weite genießen. Es ist nichts zu hören, nur manchmal das Brummen einer Fliege. Den Aperitif gibt es heute auf dem Felsen, die Knofi-Bohnen vor der Wohni-Bar.

Samstag, 08.12.2018

So, heute fahre ich das erste Mal Piste. Es geht immer eben dahin, mal steinig, mal sandig. Ich kann nur langsam fahren, es holpert ordentlich. Bei einem Militärposten müssen wir halten, sie kontrollieren unsere Pässe und schreiben alles Mögliche auf. Aber die jungen Männer sind sehr freundlich und bald können wir weiter. Ein paar Kilometer fahren wir noch und machen dann Pause. Dort haben wir sehr guten Handyempfang und deshalb bleiben wir gleich über Nacht.

Sonntag, 09.12.2018

Auch heute bin ich mit fahren dran. Aber die „leichte“ Strecke ist vorbei. Es geht in die Berge und die Piste wird steiler, enger und steiniger. Ich komm ganz schön ins Schwitzen. Und das Auto in Schräglage. Aber alles geht gut und zum Bergabfahren übergebe ich wieder an Tomi.  Kommentar Tomi: Die Offroad – Omi jammert immer sie kann nicht fahren, aber meistert die Strecke souverän. Wir fahren über eine Kuppe und um die Kurve, dann haben wir einen Blick auf eine Ebene, einfach gigantisch.

Bei einem Spaziergang entdecken wir auf einigen Steinen Gravuren. Ist das von gelangweilten Soldaten oder schon einige tausend Jahre alt? Wer weiß das schon.

Die Piste wird nicht besser. Wir kommen an einem Brunnen vorbei und schauen uns ein bisschen um. Und da knattert ein Motorrad herbei, der Besitzer des „Bazars“. Er verkauft Steine und ich nehme ihm einen kleinen runden ab. Und einen großen runden Felsen sehen wir einige Kilometer weiter mitten in den kantigen Felsen.

Für die 20km durch die Berge brauchen wir drei Stunden. Bei Zaouia-el-Barrahnia beginnt die Teerstraße. Eine Erholung nach dem ganzen Durchgeschüttel. In Zagora stellen wir uns auf den Campingplatz Sindibad, dort stehen zufällig vier deutsche Fahrzeuge. Der Platz ist nicht so toll, die Sanitäranlagen nicht gepflegt. Aber man kann zu Fuß in den Ort gehen, dort gibt es viele Restaurants und Läden. Wir gehen zum Pizzaessen und anschließend machen wir einen Bummel über die Promenade.

 

Published inMarokko

2 Comments

  1. Gitti

    Vor einem Jahr haben wir diese eindrucksvolle Reise gemacht und euere wunderschönen Aufnahmen versetzen mich zurück. Bin in Gedanken bei euch und fahre nochmals mit.

  2. jochen

    Griaßdi Dagmar, Habe d‘ Ehre Thomas,
    stad ist es geworden, nicht nur in der irrsinnig verrückten Vorweihnachtszeit in eurer alten Heimat, still ruht der See auch in den „Gästebuch“-Kommentaren. Es will mir fast scheinen, dort wo ihr euch rumtreibt, war sonst noch niemand, jedenfalls das anfänglich „Hier war ich auch schon …“, ist einer unglaublichen Leere gewichen.
    Solches kann einfach nicht hingenommen werden, jedenfalls nicht von mir. Weihnachten ante portas und ich seh euch schon, hoch droben auf Sanddüne Nr. 35, 872 den Plaste-Weihnachtsbaum zusammenschrauben, probehalber – man muß ja gerüstet sein für den 24. Nur frag ich mich, was macht’s ihr mit dem Kartoffelsalat und schlachtet ihr ein Kamel, wenn grad mal eins vorbei kommt, um echt Münchner Weißwürst draus zu machen. Da das alles nicht klappen wird, muß wohl ein rein zufällig unter die Räder kommender Wüstengecko dran glauben, der zwar nicht allzuviel hergibt, aber die Wüste ist eh was für Fastende, Darbende und ob des Dauerkohldampfs Erleuchtung produzierende Verzichtüber. Und habt ihr das Problem mit den Kerzen schon gelöst? Während der Schneeflockerlwirbel, der bei uns ganz zeitgemäß und vorweihnachtlich heute schon mal eingesetzt hat, unseren bereits zum Frühstück gezündeten drei Lichtlein nicht das Geringste anhaben kann, würd‘ euch der Wüstensturm was pusten. Ich kann das behaupten, denn auch hierzulande heißt es von Zeit zu Zeit „Des is der Saharasand …“.

    Doch das ist eine Sommerg’schicht, während ihr ja mit Recht eine Winterstory erwarten könnt. Nun gut, so erzähle ich denn von vier Schneeeseln – wie viele Worte mit drei „e“ hinternand gibt’s eigentlich? Wohl nur noch die Schneeeule, aber eine solche kommt nicht zu meinen Meisenknödeln und selbst wenn, ihr würdet’s mir eh nicht glaiuben.
    Und das, wo ich doch ein durch und durch wahrhaftiger Mensch bin!
    Also zurück zu meinen Eselchen, morgendlich bedeckt mit einer cm-dicken Schneeauflage stehen sie am Zaun und harren ihrer Frühstückshaferl. Hätte ich nur meine Knipse immer bei der Hand. Doch schon ereilt mich das Problem, daß ich hier zwar Worte übermiiteln kann, Bilder jedoch, so die blog-software, sind nicht im Preis inbegriffen. Nun denn. Was mich aber immer wieder ganz real bewegt, blättere ich durch euer Unterwegssein, ist die unbeantwortete Frage, wo steckt ihr all dies Erleben eigentlich hin. „Gestern“ noch eingetaucht in die Menschenmassen von …, na irgend wo in Asien halt, vielleicht erinnert ihr euch ja noch, heute nehmt ihr ein morgendlich Sandbad, plustert darin wohl wie die Spatz’n, wenn sie ihr Wohlfühlbedürfnis in unserer ausgetrockneten Heimaterde austoben. Nein, ich will mich nicht schon wieder ablenken lassen: also, wo steckt ihr all das hin? Menschengewimmel, Menschenleere, wobei die euch begegnenden vier Motorradlfahrer zweifelsfrei keine solchen waren, sondern nur bikende Testroboter für die nächste Oberlandrallye hier im Gäu. Also, platzt euch nicht bald der Schädel vor lauter Eindrücken, jeden Tag, jede Stund wird der Erinnerungsspeicher neu angefüllt oder bleibt zum Erinnern dann nur noch der blog.?

    Zurück zum Fest der Liebe, des Schenkens, vor allem aber des Ei nkaufens. Nun, das könnt ihr ja auch. Im Schatten der Felsenkugel inmitten der kantigen Stoanawüstenei,
    der Empfang ist sicher mal wieder gut, ein paar Sockerl für die liebe Dagmar bestellen,
    garantiert Schafwolle, aber nicht handgestrickt, garantiert nie mehr koide Fiaß –
    na ja, es kommt ja nur drauf an, daß der Verbraucher auch glaubt, es muß ja nicht gleich die Wahrheit sein. Doch Thomas, ich seh Dich zögern: braucht Dein Herzensinhalt in dera Wüst’n vielleicht gar keine Sockerl und dann das Problem mit der Zustellung.
    Wie war doch gleich mal die Dünen Nr? Blöd, wenn das dann eine Wanderdüne war und nicht mal die Astronauten von der ISS die 35872 wieder orten können. Sch..GPS,
    die Natur ist wieder mal stärker. Ja wie soll dann der DPD-Zusteller, oder habt ihr vielleicht einen anderen parcel-service, der nicht mal unser Haus findet und vorsichtshalber das von mir erwartete Packl vorne am Gartenzaun hinterlegen möchte,
    Doch demnächst Roboter. Oder Drohnenabwurf. Egal, ich seh schon, ich kann euch einfach die große Geschenkekiste, bis zum Bersten überfüllt, an diesem Weihnachten nicht zukommen lassen, werd‘ also selbst verbrauchen müssen, was meine vorweihnachtliche Güte für euch gedacht hatte.
    Jetzt würd ich euch natürlich noch von Monika grüßen, alleine sie ist grade schon auf dem Weg ins Eisenfresserstudio: hoch die Hantel und auf und nieder und… – meinerseits jedoch euch mit diesen Zeilen ein freundlichst vorweihnachtlich Gedenken, wofür ich natürlich erwarte, daß auch ihr, in welcher Wüsteneinsamkeit auch immer, meiner gedenkt. Zumindest am 1. Feiertag. Da ist nämlich meine Herzensdame z‘ Minga, Uroma-Weihnacht begehen und ich freß mich derweil in meiner ostallgäuisch alleinigen zweiten Feiertagstristesse mit all den Köstlichkeiten an, die eigentlich für euch gedacht waren.
    Ja mei, der good will war ja da, alleine wenn’s ihr ständig auf Wüstenfahrt seid’s …
    Aber wenn ihr die Sanddüne S08412375a queren solltet, so grüßt sie von mir. Wir sind nämlich alte Bekannte von der Sahara her, erkenntnlich an der S-Verschlüsselung.
    Ach, ihr seid’s meilenweit von der Sahara entfernt! Da hab ich mal wieder an Dreck im Schachterl, so werden meine Träume zerstört. Macht nix, erfind ich mir eben einen neuen sandigen Wanderdeich und von dem erfahrt ihr dann nix!

    Schöne stade Advents- und Weihnachts- und Heilig-Drei-KönigZeit und sollte euch der Stern von Bethlehem begegnen, so folget ihm. Werd’s dann schon sehen, wohin der euch führt. Und solltet ihr dann und dereinst, rückgekehrt aus sandig-stoanigem Dauerfasten und nicht nur Christ-Baum leerer Öde, der Zivilisation wiedergeboren werden und Thomas sich dann mit den Worten „I war halt da Balthasar“ und als der black Kini vorstellen – nun, wundern tät mich dann garnichts mehr.
    Ein freundlich Pfiat eich vom oiden boarischen Kontinent
    jochen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert