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Marokko 5 – Ziz-Tal, Erg Chebbi 1

Samstag, 24.11.2018

Es ist nicht weit bis Erfoud, dort fahren wir aber einfach durch. Wir wollen im Ziz-Tal die Palmen sehen. Bei Aoufouss haben wir von einer Ruine einen wunderbaren Blick.

Im Ort kaufen wir zuckersüße Datteln. Ein Stück fahren wir den gleichen Weg zurück, aber dann will Tomi ins Gelände. Die Piste ist sandig und steinig. Wir sind ganz allein unterwegs, kein Auto weit und breit. Dann kommen wir an eine steile Engstelle mit großen Felsen auf der Piste. Aber der Ranger und Tomi schaffen das wunderbar. Und man glaubt es nicht, oben sitzt ein alter Mann und will etwas verkaufen! Wir fahren hinunter und bleiben in der Ebene über Nacht. Es gibt hier nichts, kein Haus, keine Schafherde. Aber jede Menge Müll.

Sonntag, 25.11.2018

Es ist nicht mehr weit auf dieser Schotter-/Sandpiste und wir sind auf der Straße nach Merzuga. Dort suchen wir die Kasbah Mohayut. Ein sehr schöner Riad mit hintendran einem ummauerten Campingplatz. Wir haben einen schönen Blick auf die Dünen, leider nicht vom Platz aus, aber von einer kleinen Aussichtsterrasse. Der Sonnenuntergang war fantastisch. Und es ist was los, Kamelkarawanen, Autos, Motorräder, Quads. Alle ziehen in die Dünen.

Erg Chebbi: die größte, durch Wind geformte Dünenlandschaft in Marokko.  Die Dünen erreichen eine Höhe von 150 Meter. Das gesamte Erg hat eine Ausdehnung von 22 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und bis zu fünf Kilometer in Ost-West-Richtung.

Montag, 26.11.2018

Hassan fährt mit uns zu der Werkstatt seines Vertrauens. Der nicht motiviert wirkende Mechaniker schaut sich die verschobenen Blattfedern an und will mit einem großen Hammer drauf los. Tomi hyperventilliert fast und stoppt den Mann. So wird nicht repariert. Der Mechaniker ist nicht erfreut, bestätigt uns aber, das es keine Probleme beim Fahren gibt. Wir suchen schnell das Weite und fahren nach Merzuga zum Einkaufen.

Dienstag, 27.11.2018

Unser erstes Wüstenabenteuer: Wir wollen den Erg Chebbi auf der Ostseite umfahren. Schon der Einstieg in die Piste ist schwierig. Wir arbeiten mit Reiseführer, in dem einige Koordinaten angegeben sind, und dem Navi auf dem Handy. Das hat uns bisher immer gut zum Ziel gebracht. Doch diesmal will es einige der Koordinaten nicht annehmen. Wir programieren ein und wieder neu, fahren hin und her und endlich geht es auf die Piste. Es ist teils steinig, teils Wellblech, teils sandig und ausgefahren. Dann teilen sich die Spuren, wir fahren rechts von einem Qued. Das ist ein Flussbett, dieses ist ausgetrocknet. Es geht in tiefen Sand und deshalb queren wir den Qued. Doch drüben geht es auch nicht weiter. Die Spuren enden bei einem eingezäunten Feld. Also wieder zurück und doch in den Sand. Ein Tourenfahrzeug überholt uns im Flussbett. Wir also auch hinunter und hinterher. Doch das Auto ist viel schneller und es verschwindet aus unser Blickfeld. Und dann kommt eine Passage, breit, lang und schaut nach Matsch aus. Sollen wir oder sollen wir nicht. Wir entscheiden uns für’s Zurückfahren. Das macht Tomi dann auch im Rückwärtsgang durch den Sand. Und dann steht da plötzlich ein Mofafahrer mitten auf einer Düne und Tomi hält an. Wir fragen nach der Route und nachdem er weg ist, wollen wir weiter. Doch der Ranger gräbt sich tief ein. Sand wegschaufeln, vorwärts, rückwärts probieren, eingegraben. Nach ein paar Versuchen werden endlich die Sandbleche abgenommen und untergelegt. Und siehe da, ruckzuck ist das Auto draußen. (Tomi weint zum ersten Mal unseren Tayota nach). Wir drehen um, fahren um eine Düne herum und sind wieder auf einer steinigen Piste. Nach einigen Kilometern drehen wir Richtung Dünen ab und suchen uns ein schönes Plätzchen. Wir sind ganz allein, die Sonne scheint, der Blick auf die Dünen ist wunderbar. Wir erklimmen einen höheren Sandberg und …. links drei Camps, rechts zwei Camps. Hier werden die Touristen mit Kamelen oder Geländefahrzeugen hergebracht und verbringen eine Nacht in großen Zelten. Also nix mit Einsamkeit. Aber wir bleiben und haben Abends Programm. Links Trommeln und Singen, rechts das Brummen eines Generators. Aber der Sternenhimmel läßt uns das alles vergessen.

Mittwoch, 28.11.2018

Nixtun ist angesagt.

Donnerstag, 29.11.2018

Wir verlassen diesen schönen Ort und fahren ein Stück weiter. Wir suchen einen neuen Übernachtungsplatz und laufen durch die Dünen. Zurück beim Auto spricht uns ein Berber in sehr gutem Deutsch an. Er ist der Hüter eines Camps und hat grad nichts zu tun. Er lädt uns auf einen Tee ein und wir ratschen mit ihm. Dann laufen wir mit ihm wieder in die Dünen, er will uns einen guten Übernachtungsplatz zeigen. Aber es geht immer durch tiefen Sand und das wollen wir nicht. Wir beschließen weiter zu fahren. Da jammert der gute Mann und will Kleidung für seine Kinder. Oder Zigaretten. Kleidung haben wir keine, aber wir hatten uns in Fes Zigaretten besorgt. Davon bietet ihm Tomi 6 Stück an. Aber er will gleich die ganze Schachtel. Die bekommt er nicht, wir bedanken uns nochmal für den Tee und fahren weiter. Wir finden einen schönen Platz und genießen die neue Aussicht und den Sonnenuntergang.

Published inMarokko

2 Comments

  1. Hanna

    Wieder ganz tolle Bilder und ein super Bericht. Die Wüste ist schon ganz besonders schön. Die Verrückten fahren mit den Autos die Dünen rauf und runter. Um den Sternenhimmel beneide ich Euch.
    Viel Spaß noch und gute Fahrt.
    Eure Hanne

  2. Gisela Holle

    Unglaublich schöne Bilder. Alle Achtung vor eurem Mut und sowie so…
    Grüße aus den tausend Grautönen des Münchner Himmels mit Husten und Schneuzern ins Land der tausend sonnigen Schattierungen
    eure Gisela

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