Montag, 21.10.2019
Nachdem das mit der elektronischen Autobahnmaut an der Grenze nicht funktioniert hat, suchen wir die nächste Post. Das Navi führt uns direkt hin und wir machen der Frau hinter dem Schalter eine Montagmorgenfreude! Wir kaufen eine Mautkarte und wollen sie freischalten, aber es funktioniert nicht. Sie ist noch freundlich und versucht es selbst. Aber bald ist sie etwas genervt, andere Kunden warten schon. Sie resigniert und gibt alles dem Chef weiter. Und der schafft es dann, die Karte freizuschalten. Es ist schon halb elf, bis wir wieder beim Auto sind und starten können. Wir fahren das Douro-Tal entlang. Eine kleine Straße, kurvig und sehr schöne Ausblicke. In Ribadouro übernachten wir am Ufer des Flusses.
Dienstag, 22.10.2019
Die Weiterfahrt bei Sonnenschein führt uns hoch hinaus in die Weinhänge des Douro-Tales. Mittags kommen wir in Peso de Ragua an und stellen uns dort auf den großen Parkplatz unter den drei Brücken. Direkt am Schwimmbad mit schönem Blick auf die Weinberge. Der Ort selbst ist nicht besonders schön, viele verkommene Häuser und eigentlich nur eine Straße mit Läden und ein paar Restaurants. Unser Feierabendbier trinken wir auf der Terrasse des Schwimmbades, dort haben wir den schönsten Blick und noch ein bisschen Sonne.
Mittwoch, 23.10.2019
Nachts regnet es und auch in der Früh nieselt es so vor sich hin. Wir bleiben einen weiteren Tag und gehen vormittags in den Ort auf den Markt. Es ist den ganzen Tag bewölkt und kalt.
Donnerstag, 24.10.2019
Die Wolken sind weg, die Straße dem Douro entlang ist schmal und kurvig. Es geht durch Weinberge und kleine Dörfer. Wegen einer schönen Aussicht verlassen wir die Hauptroute und fahren immer höher hinauf. Die Straße noch schmaler und die Ortsdurchfahrten noch enger. Hier gibt es sehr viele Apfelbaumplantagen und die Ernte ist im vollen Gange.
Endlich kommen wir wieder auf eine größere Straße und fahren nach Seia. Von dort aus geht es wieder hinauf und wir kommen in das höchstgelegene Dorf Portugals – Sabugueiro auf 1050m.
Hier sind wir im Naturpark Serra da Estrela. Überall gibt es große runde Granitfelsen, leider sehen wir sehr wenig, die Wolken hängen tief. Beim Stausee Lagoa Comprida wollen wir übernachten, aber auf dem Parkplatz ist es nicht so toll. So fahren wir weiter hinauf und sind plötzlich über den Wolken und die Sonne scheint. Auf 1700m Höhe ist ein großer Parkplatz mit einem gigantischen Blick auf die Wolken unter uns.
Freitag, 25.10.2019
In der Nacht windelt es stark, morgens ist es kalt aber sonnig. Jetzt haben wir eine Aussicht auf den Stausee und die tief unten liegenden Dörfer. Nach dem Frühstück und einem Becher Kaffee in der Bar machen wir uns auf den Weg zum Funil dos Cochos, einem Loch im See. Eine Stunde hin und eine wieder zurück. Der Weg ist gut zu gehen und mit Holzpfosten markiert. Dann wird er schmaler und irgendwann ist er garnicht mehr zu sehen. Wir steigen über große Steine, durch kleine Bächlein und dann müssen wir einen Kanal überqueren. Schon länger meinen wir nicht mehr auf dem richtigen Weg zu sein und wollen schon umkehren. Doch da kommt ein portugiesisches Paar daher und erklärt uns, dass es da noch weiter geht. Jedoch um den Stausee herum und nicht zu dem Loch. Bei einer Weggabelung haben wir den falschen Weg gewählt. Wir schließen uns den beiden an und der Weg ist schwierig, mit Steinmanderl gekennzeichnet.
Die Aussicht ist herrlich, die Unterhaltung einigermaßen, die beiden können noch weniger Englisch als wir. Aber wir haben Spaß und nach 4 Stunden sind wir endlich an der Staumauer, die wir nochmal 25 Minuten oben entlang gehen. Wir wollen einen Kaffee mit Maria und Jose trinken, aber nein, erst müssen wir noch einen Kilometer zu einem anderen See laufen. Zwei Deutsche aus Herfurt gehen auch noch mit und es ist wirklich ein schönes Eck. Dort packen die zwei ihre Brotzeit aus und teilen mit uns allen. Endlich dürfen wir zurück und in der Bar gibt es nach Kaffee und Bier noch eine Schnapsprobe vom Wirt. Den Sonnenuntergang sehen wir vom Plateau aus, diesmal ohne Wolken.
Samstag, 26.10.2019
Zweiter Versuch. Wir wollen zum Funil dos Cochos, aber Tomi schnackelt mit dem linken Fuß um. Aber er hält sich tapfer und wir laufen langsam hinauf. Diesmal die richtige Abzweigung und ein richtiger Wanderweg. Um das Loch, bzw. den Trichter zu finden, müssen wir um den See und über einen kleinen Damm. Und da ist er. Nicht so spektakulär wie gedacht, aber trotzdem schön zu sehen.
Mittags sind wir zurück und fahren nach einer guten Brotzeit die 200 Höhenmeter zum höchsten Berg Portugals, dem Torre mit 1950m. Der Blick ist der Gleiche, der starke Wind auch. Um dem zu entkommen, geht es in vielen Serpentinen hinunter.
Tomi muss natürlich den direkten Weg nehmen und das sind einige Kilometer über eine Schotterpiste am Berg entlang. Ich sitze natürlich an der Abhangseite und finde es nicht so lustig.
Endlich kommen wir wieder auf die Hauptstraße und nach Unhais da Serra. Da gibt es einen Stellplatz am Bach. Sehr schön angelegt, mit Toilette, Grill, Wasser und kalter Dusche. Eine große Liegewiese mit Sonnendächern am Bach, der zu einem Schwimmbecken aufgestaut ist. Der Ort ist sehr klein, die alten Männer sitzen auf der Straße und winken uns. So heiß wie es nachmittags war, so kalt wird es abends.
Das waren mal wieder schöne Reiseabschnitte mit Euch inklusive Abenteuer, Irrwege, kleines Unglück (hoffe doch noch, dass das Rückfenster Eures Wohnis irgendwo repariert werden kann). Die Fotos sind einfach nur saaaaaagenhaft schön – ob Städte, Kirchen, Friedhöfe, Land, Gebirge, Wald, Schluchten, wasauchimmer. Und das „Loch“ finde ich sehr erstaunlich. Verstehe es nicht, sehe es aber wohl. Die Heuschrecke, das hübsche Mädel mit Eule, die Männer in mittelalterlichen Kostümen (Der eine guckt auf sein Handy!), die Geier und überhaupt. Alles nur toll! (Auch das Video mit der schönen Begleitmusik ist beeindruckend.)
Bleibt weiter gesund, bitte, und genießt die Zeit, was ich Euch sicher nicht wirklich sagen muss.
Viele liebe Grüsse, Bussis