Dienstag, 22.01.2019
Eine schmale, schlechte Straße führt uns wieder ins Landesinnere. Es ist schon spät bis wir zu einer alten Festung in einer Flussschleife kommen. Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang, die Kasbah de Boulaouane sehen wir in einem wunderbaren Licht. Dort steht schon ein belgisches Wohnmobil, es ist ein schöner Platz zum Übernachten.
Mittwoch, 23.01.2018
Die Festung wurde 1710 errichtet, es gibt eine Moschee, unterirdische Getreidesilos, einen Wohntrakt, Pferdeställe und einen Kerker. Allerdings braucht man viel Phantasie um in den Mauerresten diese Gebäude zu erkennen.
Bei bedecktem Himmel laufen wir durch die Kasbah, natürlich führt uns der Wachtl. Aber er ist nett und wollte uns in der Früh Tee und Fladen bringen. Es fängt an zu regnen und deshalb fahren wir weiter. Wir wissen, dass Uschi und Reinhold in Moulay Bousselham sind und da wollen wir auch hin. Über Settat kommen wir auf die Autobahn. Auch hier ist es spannend, wir sehen Radlfahrer, Fußgänger, einen Hund und ein Huhn, im Mittelstreifen pflücken Frauen Gras für ihre Tiere. Also nicht so eintönig wie bei uns! Bei Regen kommen wir in Moulay Bousselham an und freuen uns, Uschi und Reinhold zu treffen.
Freitag, 25.01.2018
Das wird jetzt vorerst der letzte Abschied von den beiden sein, für uns geht es heute Richtung Chefchaouen. Es ist nicht weit und die Landschaft sehr schön. Streckenweise erinnert es uns an die Gegend um Schongau, wo Monika und Jochen wohnen. Nur gibt es hier mehr Esel! Chefchaouen liegt 564m hoch im Rifgebirge, ungefähr die Höhe von München. Nur hat es hier tagsüber ungefähr 17Grad. Da kann München im Moment nicht mithalten. Allerdings kühlt es hier nachts auf 8Grad ab.
Samstag, 26.01.2018
Uns gefällt der Ort sehr gut, viele Häuser sind in blau gehalten und die Gassen nett hergerichtet. Natürlich sehr touristisch, aber niemand bedrängt uns damit wir etwas kaufen. Nur am Hauptplatz, bei den vielen Restaurants werden wir angesprochen. Wir setzen uns in eines zum Essen und können das Getümmel am Platz beobachten.
Auf dem Campingplatz trinken wir mit Heinz, einem Österreicher, unseren letzten spanischen Cognac aus.
Sonntag, 27.01.2018
Wir kommen erst mittags weg, Heinz frühstückt bei uns im Warmen und es gibt einfach viel zu erzählen. Aber es nützt nichts, wir müssen weiter. Durch’s Rifgebirge fahren wir an die Küste im Nordosten nach Cabo Negro. Wieder eine wunderschöne Landschaft durch’s Rifgebirge, nachmittags sind wir auf einem Stellplatz bei einem Hotel. Dort können wir, bzw. hauptsächlich Tomi, das Auto waschen. Der Batz und Sand der letzten Wochen muss ab. Hier ist es zwar kalt, aber immer noch angenehmer als in München.
Montag, 28.01.2019
Am letzten Tag unseres Marokko-Aufenthaltes wollen wir nur schnell von Cabo Nero die 50km nach Tanger Med fahren. Kurz in’s Navi eingegeben, und los geht’s über eine breite, schöne Straße. Aber nach ein paar Kilometer sollen wir abbiegen auf eine einspurige Fahrbahn. Wir denken uns noch nichts, wird wohl eine Abkürzung zur Bundesstraße sein. In einem Dörfchen müssen wir rechts ab, und da ist es nur noch eine Piste. Wir müssen über die Berge und es sind ja nur 7km! Wir fragen einen Bauern, ob wir hier nach Tanger kommen. Er meint wir sind richtig, es ist nur ein bisschen steil. Steil ging ja noch, aber es wird einem ausgewaschenen Bachbett immer ähnlicher. Bei einer Möglichkeit zu wenden nutzen wir das und drehen um. Das ist sicher der kürzeste Weg nach Tanger, aber nicht für uns. Ganz hinten sehen wir eine Frau mit Esel und bis wir wieder auf normalem Weg sind, hat sie uns eingeholt und lacht uns an. Oder aus! Jedenfalls müssen wir den ganzen Weg zurück und fahren dann bequem auf der Küstenstraße nach Tanger Med. Dort meinen wir, soll unser Schiff auslaufen. Wir gehen noch gut essen und fragen an der Einfahrt zum Hafen nach. Es wird uns gesagt, wir müssen nach Tanger. Dort liegt unser Schiff. Also über die landschaftlich sehr schöne Küstenstraße nach Tanger. Sind ja nur nochmal 50km. In Tanger laufen wir zur Fähragentur und zeigen unser Ticket. Nein, unser Schiff startet in Tanger Med! Das gibt’s ja nicht! Den ganzen Weg zurück! Und eigentlich wollten wir ja nur mal schnell …. Endlich sind wir richtig und nach einigen Zetteln und Stempeln wird unser Auto geröngt. Wegen der illegalen Ausreiser, die sich wohl oft in und unter den Autos verstecken. Endlich ist alles erledigt, zwei Männer schauen trotzdem nochmal persönlich in’s Auto, jetzt können wir auf den Parkplatz und warten. Wir treffen Thomas und seinen Hund Lola wieder und – welche Überraschung – auch Uschi und Reinhold! Die fahren allerdings nach Spanien mit einem anderen Schiff. Wir sind mit die ersten die auf die Fähre fahren und bekommen die große Kabine direkt am Bug. Alles ist alt und etwas versifft, aber sehr geräumig. Ausgelaufen ist das Schiff mindestens eine Stunde später als angesagt.
Ausnahmsweise gönn ich euch die mehran Esel, denn z.Zt., mit all dem Schnee und so, reicht es mir völlig, wenn beim morgendlichen Stallmisten drei, manchmal alle vier Damen mich zum Mittelpunkt ihres „Kreisverkehrs“ machen. Aber ich spür doch langsam ein gewisses Sehnen sogar nach sandigen Wüsteneien – schneegenervt halt. Doch es taut!
Das aber wiederum ist ja etwas, was euch bstimmt fehlt. Trotz aller Ruinen, trotz aller blauen Hauswänd, aber a g’scheits Eis unter den Füßen, das ist halt doch noch mal was Anderes. Auf die Schnelle wünsch ich daher euch und mir nur noch: bleibt’s aufrecht!
Monika meint, ihr seid’s bald wieder da. Nun denn,, auf guat boarisch halt: welcome. Grüße aus dem Lechrain, von Monika, vom Marlon, von Isabelle und Herrn Maunzeller,
desweiteren ein eseliges Freudengeschrei von Franka, Sunrise, Coconut und Runi.
Und natürlich, fast vergessen, meine Gaaak-gaaak-goook – Henna sagt man wohl.
Sie freuen sich sehr für ihre Artgenossen, die auf dem Mittelstreifen rumpicken dürfen, sind aber derzeit kaserniert. In marokkanischen Städten mit Mittelgrünstreifen
gibt’s sicher keine Schwabbrucker Füchse. und ihr bitte fahrt’s slowly wenn es mal wieder heißt: Vorischt, Huhn crossed …
Pfiat euch
jochen