Freitag, 04.01.2019
Schnell sind wir in Sidi Wassay, obwohl wir die kleine Straße am Meer entlang fahren. In Massa kaufen wir noch etwas Obst und sind mittags am Campingplatz. Uschi und Reinhold haben uns einen Platz neben sich „freigehalten“ und wir stellen uns auch gleich dahin. Der Platz ist direkt am Meer, ein großer Strand liegt unter uns. Auch hier stehen viele Überwinterer, mehr Deutsche als Franzosen. Abends hatten wir Kuskus im Restaurant bestellt, wir freuen uns alle auf ein gutes Essen. Und dann kommt eine Miniportion Kuskus mit Gemüse und Hühnchen daher. Wir haben alle ein bisschen dumm geschaut. Aber geschmacklich ist’s ganz gut. Dafür trinken wir anschließend noch ein Weinchen vorm Wohnmobil und knabbern ein paar Nüsse.
Sonntag, 06.01.2019
Uschi denkt sich, die armen Bayern haben schon ewig kein Schweinefleisch bekommen. Also versorgt sie uns mit Salami und Reini überlässt uns ein paar Wurstdosen aus ihrem Vorrat. Bald wird es bei uns Läbbawurscht mit Zwibbel geben! Außerdem spendiert sie abends einen Äppelwoin, wir können uns nur mit Spiritus, Salat und einem Schnapserl bedanken.
Montag, 07.01.2019
Verabschiedung von Uschi und Reinhold, wir sind alle vier traurig. Waren schöne Tage. Unser Weg führt uns erst durch eine fruchtbare Ebene, alles grün. Dann in die Berge, bei Ait Baha biegen wir anscheinend falsch ab (Navi!) und kommen auf die östliche Straße nach Tafraoute durch den Antiatlas. Aber wunderschön. Ginster, Mandel- und Pfirsichbäume blühen, ein Duft. Eine Kurve nach der anderen, anstrengend. Wir fahren nach Tafraoute, dort kennen wir uns aus. Auf dem Campingplatz Palmerie ist kaum was los, es stehen nur ein paar Wohnis hier. Als erstes gehen wir in die Patisserie, dort kaufen wir 5 von den leckeren Schokoladenkugeln. Danach essen wir Pizza, überhaupt nicht gut.
Dienstag, 08.01.2019
Bloß weg von hier. Wir werden von zwei Deutschen vollgelabert, der eine ist furchtbar gscheit, der andere furchtbar lustig. Nichts für uns. Ein Stück müssen wir zurück durch’s Ammelntal fahren, dann biegen wir nach Norden ab. Zuerst ist wieder alles üppig grün, Mandelbäume blühen und später wächst auch Ginster. Dann wird’s sehr karg, nur noch die Arganbäume stehen grün in der Landschaft. Bis Tiguermine ist es eine nagelneue Teerstraße mit Mittelstrich, danach eine gute Teerstraße. Kurvig, aber nicht so steil wie gestern. Das letzte Stück nach Taroudannt ist kerzengerade, wir kommen gut in die Stadt und können an der Stadtmauer übernachten.
Nach einer kurzen Pause laufen wir in die Stadt. Erst lass ich mir die Haare schneiden 3€, dann geht’s in den Souc mit den vielen Läden und Handwerkern. Zum Essen bekommen wir endlich einen Eintopf mit Gemüse und Hühnchen, dazu Linsen. Richtig gut. Auf einem Platz ist was los, es wird Musik gemacht und damit die Einheimischen unterhalten. In der Zwischenzeit ist es dunkel geworden und wir müssen quer durch die Stadt zu unserem Auto. Eine schöne Atmosphäre und keine Touristen unterwegs.
Mittwoch, 09.01.2019
Der Ort ist sehr schön, aber der Übernachtungsplatz einfach zu laut. Deshalb verlassen wir Taroudannt und kommen über die breite N10 zum Abzweig in den hohen Atlas zum Tizi-n-Test. Eine neue, breite Teerstraße führt uns ins Gebirge. Tomi überlegt, was Reinhold denn erzählt hat, die Straße wäre schmal und schlecht. Aber schon ein paar Kilometer weiter ist es so weit. Der neue Teer hört auf und eine schmale, schlechte Straße führt in steilen, engen Kurven bergauf. Zeitweise geht es auf meiner Seite so steil hinunter, dass ich fast bei Tomi auf dem Schoß sitze. Aber es wird wieder besser, die Straße etwas breiter und genug Ausweichstellen. Es ist nämlich viel Verkehr, man muss sich ganz schön konzentrieren. Auf der Passhöhe Tizi-n-Test 2100m hoch machen wir Mittagspause und essen ein leckeres Berberomelett mit Salat. Der Ausblick ist so schön, dass wir trotz der Kälte auf der Terrasse sitzen. Hinunter geht es immer weiter in vielen Kurven, Tomi hat schon Muskelkater in den Armen wegen dem Lenken. Wir kommen an einem Stausee vorbei, hier und an der ganzen Strecke gäbe es schöne Übernachtungsplätze. Doch nachdem hier ein paar Kilometer entfernt am Djebel Toubkal die zwei Mädchen vor 3 Wochen ermordet wurden, haben wir ein ungutes Gefühl und fahren weiter bis Marrakesch.
Durch Marrakesch und auf einen schönen Campingplatz im Norden der Stadt. Dort treffen wir zufällig Mark und Doro wieder, die wir vor 6 Wochen am Erg Chebbi kennengelernt haben.
Hallo ihr zwei, wie schön Frühling und blauen Himmel zu sehen. Besonders schön ist das Bild euch vor dem Ozean sitzen zu sehen. Sag mal ist das Wasser nicht kalt? Gerade hier nicht vorstellbar. Bleibt noch ein bisschen bis es hier wieder wärmer wird. Weiterhin gute Fahrt und viele Frühlingserlebnisse.
Hallo Ihr Zwei,
was soll man dazu sagen….
An sich ist es fast immer das Gleiche: phantstische Bilder, tolle-teils gfährliche- Erlebnisse, wahnsinnige Erfahrungen. Un dennoch: ich beneide Euch nicht. Mir fehlt wahrscheinlich der Mut, so etwas zu machen. Es reicht mir schon, Eure Reise nachzuvollziehen. Das allein ist schon ein Erlebnis sondergleichen.
Wenn ich jetzt diesen „Trip“ durch Marokko „mitmache“ kommt es mir manchmal vor, als ob Eure Reisen durch Asien und Australien ein Zuckerschlecken gewesen sein muss. Wäre ich in der Wüste mit einem Wohni gestrandet……. ich hätte den Hunger-Dursttod schon vor Augen gesehen…………
Viel Glück und Freude bei der weiteren Reise.
Wunderbar, euch auf eurer spannenden Reise zu begleiten. Großartige Fotos, wie immer. Danke fürs Teilen
herzliche Grüße aus SF