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Fähre Tanger Med – Genua; Fazit Marokko

Donnerstag, 31.01.2019

Drei Nächte und zwei Tage auf der Fähre, das reicht. Wir treffen nette Leute zum Ratschen, das Essen ist essbar und die Kabine in Ordnung.

Heute stehen wir um 6Uhr auf, wir müssen die Kabine räumen. Und warten bestimmt eine Stunde, um auf das Autodeck zum Rausfahren zu kommen. Jedem pressiert’s, alle wollen gleichzeitig ausfahren. Es wird gehupt, gewendet, rückwärtsgefahren. Meistens geht es grad noch gut aus, aber wir haben natürlich das Glück, dass der schräg vor uns stehende Transporter beim Rückwärtsrangieren in unseren rechten Kotflügel kracht. Ein marokkanischer Italiener! Ein langes Telefonat von ihm und die Androhung der Polizei von uns, rückt er endlich seine Versicherungsdaten raus. Wir sind die letzten, die vom Schiff kommen und draußen geht der Irrsinn weiter. Zur Passkontrolle geht es von vier auf eine Spur zusammen. Auch hier wollen alle auf einmal durch und nur mit Müh und Not schaffen wir es ohne Crash. Der Zoll will nur kurz in’s Auto schauen, dann sind wir durch. Es ist 10:30 Uhr bis wir auf die Straße zur Autobahn kommen. In den Bergen um Genua liegt Schnee und die Autobahn fahren wir im dicken Nebel. Wir freuen uns auf den Gardasee, mildes Klima, Spritz im Freien, Pizza auf der Terrasse. Aber weit gefehlt. Schneeregen, eisiger Wind. Aber den Spritz und einen Martini gibt es trotzdem. Und die Pizza im Lokal.

Freitag, 01.02.2019

Heute ist’s nicht besser, hier ist Dauerregen. Also auf nach München. Über eine kurvige, schneebedeckte Straße nach Trento und dort auf die Brennerautobahn. Und dann geht garnix mehr. Die Fahrbahnen sind schneebedeckt, die Laster kommen nicht vorwärts. Bestimmt eine Stunde stehen wir im Stau. Als es endlich weitergeht, fahren wir bei Hall raus, kaufen uns zwei Bier und bleiben bei einem Schwimmbadparkplatz zum Übernachten.

Fazit Marokko

Marokko ist eine Reise wert. Wir waren im Hochgebirge, in der Wüste, in den Dünen, am Strand und in Schluchten. Auf kurzen Strecken immer wiedder was anderes Eindruckvolles. Tomi’s Highlights: der mittlere Altlas und die Wüste, die schönste Stadt Chefchaouen; Daggi’s Highlights: die Gegend um Tafraoute und Erg Chebbi
In der ganzen Zeit haben wir uns nicht unsicher gefühlt. Vor und nach den meisten Ortschaften sind Straßenkontrollen – wobei wir kein einziges Mal von der Polizei angehalten wurden. Auf den Pisten nahe der algerischen Grenze Militärkontrollen.

Leute: Tomi: war bisher das anstrengendste Reiseland. Man hat viele nette Menschen getroffen, aber es ist unheimlich anstrengend, diejenigen abzuwehren, die dir etwas verkaufen wollen oder für Nichts Geld verlangen. Leider baut man ein Misstrauen auf, dass man nicht mehr unbefangen mit den Leuten sprechen kann. Die Männer waren mir – Daggi – gegenüber immer freundlich, so viele Hände habe ich unterwegs noch nie geschüttelt. Im Laden, im Restaurant oder manchmal auch an der Straße.

Straßen: es ist alles vorhanden, von nagelneuer Straße bis zur Offroad-Piste .

Straßenverkehr: in den großen Städten ist richtig was los, man wird gefordert. Über Land meistens wenig Verkehr, aufpassen muss man auf Kinder, Schafe und Esel.

Navigation: einfach, es gibt gute Apps für das Smartphone, es sind sogar die Pisten eingetragen – warum hat das bei uns nicht immer funktioniert? Keine Ahnung! Aber man sollte dem Navi nicht immer trauen, manchmal sind Straßen eingetragen, die aber Pisten oder nicht fahrbar sind.

Essen: Nicht sehr abwechslungsreich, Tajine – Fleisch und Gemüse im Topf gegart, Fleischspieße gegrillt, Kuskus, Suppe. Und alles recht fad, fast ungewürzt. Und sehr fleischlastig. Preise an der Straße 4 bis 5 €, im Restaurant zahlen wir meistens mit Getränke 10€ für zwei.

eine Schüssel Gemüse 1,50€

Einkaufen:
Gemüse wird alles in einer Schüssel gewogen, 3 Gurken, gelbe Rüben, Tomaten und zwei Rettich 1,50€,
200g eingelegte Oliven 50Cent, ein Glas Joghurt 30Cent, Fladenbrot oder Baguette 30Cent, eine Tasse Kaffee zwischen 0,60€ und 1,50€
1kg Mandarinen 40Cent, Nudeln, Reis und Haferflocken gibt es offen in Säcke zum Rausschaufeln,
Gebäck: z.B. 4 Schoko-Croissants und 6 Plätzchen 1,40€

Diesel 0,85€

Reisende: wir haben viele Überwinterer getroffen, aber auch viele, die Haus und Hof verkauft haben und im Wohnmobil leben und reisen. Einige haben wir getroffen, die auf dem Landweg nach Südafrika waren. Mutig!! Zum Ratschen gab es meistens etwas und auch hier war es interessant, so viele verschiedene Lebensgeschichten zu erfahren.

Auto: Vom Wohnkomfort und Staumöglichkeiten sind wir nach wie vor begeistert. Ein paar Zipperlein müssen nachgebessert und von uns verursachte Schäden behoben werden. Der Ford ist gut zu fahren, leider ein bisschen unübersichtlich. Überrascht sind wir von seinen Off-Road Fähigkeiten, trotz der schweren Kabine ist er richtig gut. Mit einem Durchschnittsverbrauch von ( lt. Bordcomputer ) 12,5l können wir mehr als zufrieden sein.

Jetzt laufen die Vorbereitungen für unseren nächsten Trip an. Das Auto muss auf Vordermann gebracht werden, Reiseführer gekauft, Impfungen für die nächsten Reiseländer usw.

Und wie soll es anders sein, im September haben wir schon geschrieben, dass wir Weltmeister im Plan ändern sind, es geht nicht nach Halifax / Canada sondern nach Montevideo / Uruguay Südamerika.  Die Flüge sind für 2. April gebucht und das Auto geht am     6. März von Hamburg über den Teich.

Also, wer will, kann uns ab April wieder beim Reisen begleiten.

 

 

 

Published inMarokko

3 Comments

  1. Michaela Breveglieri

    Willkommen daheim! Danke für die interessanten Einblicke und wunderschönen Fotos. Wir sind auch am letzten Freitag von Bologna übern verschneiten Brenner nach Hause gefahren bzw. gestanden – hätten uns fast getroffen ?
    Freu mich schon auf unser Wiedersehen!
    Alles Liebe
    Michi

  2. Gisela Holle

    Frau Holle heißt euch herzlich willkommen zurück.
    spannende Geschichten und absolute Profi Fotos von eurer Reise nach Marokko. Danke für eurre Geschichten. Ja, ich bin auch immer gerne dort gereist.
    Dann heißt es jetzt also: spanisch lernen!!
    wir sehen uns im März? dann bin ich auch wieder in München.

  3. Mary und Pit

    Bei der Recherche zu anderen Oman-Reisenden sind wir auf euren Blog gestoßen. Bis wir unseren eigenen Oman abholen können, dauert es leider noch einige Monate. Aber bis dahin verfolgen wir sehr gerne euren Blog, zumal wir vor zwei Jahren mit unseren Fahrrädern in Südamerika unterwegs waren und sehr gute Erinnerungen, vor allem an Patagonien, haben.
    Könnt ihr außer den Reiseberichten auch hin und wieder mehr auf euer WoMo eingehen? Würde uns als „Neu-Omanlern“ sehr interessieren!
    Viel Spaß und tolle Erlebnisse
    Mary und Pit

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