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Frankreich 3 – Ardeche, Cevennen

Montag, 01.10.2018

Es ist wieder wolkig und zusätzlich weht ein starker Wind. Uta hat uns geschrieben, das ist der Mistral. Über Serpentinen führt die Straße in ein weites Tal. Hier wird Wein angebaut. Wir fahren bis Balazuc und lassen das Auto auf einem großen Parkplatz stehen. Wir laufen auf schmalen Waldwegen an der Ardeche entlang, leider immer oberhalb des Flusses, bis in den nächsten Ort. Dort wollen wir einen Kaffee trinken, aber der Ort ist wie ausgestorben und die drei Restaurants haben geschlossen. So müssen wir uns mit einem Apfel begnügen und marschieren wieder zurück.

Der Wind hat dicke Wolken hergetrieben und wir fahren weiter bis zur Pont d’Arc. Das ist ein riesiges natürliches Felsentor über den Fluss. Ein Stückchen weiter ist ein schöner Parkplatz und wir bleiben dort über Nacht. Der Wind ist zeitweise sehr stark und das Auto wackelt manchmal ganz ordentlich.

Dienstag, 02.10.2018

Auch heute weht es noch stark, die Sonne scheint, aber ich brauche eine Jacke. Wir fahren weiter das Ardechetal entlang, es geht hoch hinauf und wir haben immer wieder tolle Ausblicke hinunter in den Canyon.

Es ist wenig Verkehr, es ist halt schon Nachsaison. Bei St. Martin d’Ardeche verlassen wir das Tal und fahren über Barjac Richtung Ales. Auf dem Weg sehen wir einige Lavendelfelder, leider sind die schon abgeerntet. Nachdem wir dringend waschen müssen, suchen wir uns einen Campingplatz. In St.-Jean-de-Maruejols finden wir einen, der noch offen hat. Ein großer Garten mit vielen verschiedenen Bäumen, einem alten, aber sauberen Sanitärhäuschen und lauter verlassenen Wohnwagen. Die „Rezeption“ ist über der Straße in einem großen Gehöft. Das alles wird von einem Ehepaar bewirtschaftet, etwas schmuddelig und ungefähr zusammen 200 Jahre. Aber sie sind sehr freundlich und wir können uns trotz keiner gemeinsamen Sprache verständigen. Pro Nacht kostet uns der Platz 10,40€. Abends kommt noch ein deutscher Radler und ein französischer Campingbus.

Mittwoch, 03.10.2018

Heute ist Feiertag und wir nutzen die freie Zeit um unseren Haushalt auf Vordermann zu bringen. Die Wäsche wird gemacht, der Stauraum gscheit eingeräumt, Betten und Matrazen ausgelüftet, Tomi putzt Fenster und Böden. Wir sind ganz allein auf dem Platz und können uns im Sanitärhäusl und davor ausbreiten.

Donnerstag, 04.10.2018

Der Wind hat nachgelassen und es ist warm. Über Ales fahren wir die N106 nach Florac durch den Naturpark der Cevennen. Es ist eine gute Straße mit vielen Kurven durch das Tal der Ales. Der Fluss hat kaum Wasser, auch hier war es sehr heiß ohne Regen. In den Orten sind die urigen Natursteinhäuser verschwunden, die meisten sind verputzt. Anfangs sehen wir noch sehr viele Maronibäume, doch nach dem Col de Jalcreste (833m hoch), gibt es nur noch Laubwälder. In Florac, ein nettes Städtchen auf den zweiten Blick, essen wir mittags und fahren dann eine schmale Serpentinenstraße hinauf bis auf 900m. Dort finden wir ein kleines Plateau von dem aus man eine schöne Rundumsicht hat. Zwar pfeift hier der Wind, aber die Sonne scheint, es hat ungefähr 25Grad und es gefällt uns so gut, dass wir über Nacht bleiben.

Freitag, 05.10.2018

Nach einer absolut ruhigen Nacht wachen wir auf unserem Plateau bei Sonnenschein auf. Für’s Frühstück draußen ist es leider noch zu kalt. Wir fahren auf einer engen kurvigen Straße den Pass wieder hinab. Nach Montbrun wollen wir  auf die andere Seite der Tarn. Aber es wird gebaut und die Brücke ist gesperrt. Deshalb müssen wir weiter auf einer einspurigen Serpetinenstraße. Wir treffen auf das Dorf Castelbouc. Es ist an einen Felsen gebaut und die Häuser sind aus Natursteinen. Ein richtig malerisches Dorf.

Und dort führt auch eine Brücke über die Tarn. In St.Enimie gibt’s einen Kaffee und gestärkt fahren wir das schöne Tal weiter. Die Straße ist schmal, direkt an den Felsen und mit einigen Tunnels, Höhe 3,90m. Gut, dass wir nur 3m hoch sind.

In La Malene wollen wir bleiben und fahren zum Campingplatz der Gemeinde. Er ist seit 30.September geschlossen, aber man kann sich auf den Platz stellen und es gibt sogar Strom und Wasser, nur keine Toiletten. Er liegt direkt am Fluss und abends stehen zwölf Fahrzeuge auf dem Platz. Im Ort ist alles geschlossen, nur eine Bar hat auf und da gibt es für uns einen Aperitif. Als es dann beim Auto an’s Kochen ging, war Tomi bei den Nachbarn aus Augsburg beim Ratschen. Angelika hat mich mal mit einer Karte gewarnt: Wer sich nicht wehrt, landet am Herd! Schon passiert!

 

 

Published inFrankreich

2 Comments

  1. Diane

    Grandiose, überwältigende Fotos! Unfassbar schöne Gegend und tolle Dörfchen!

    Denk an Euch,
    liebe Grüsse
    Diane

  2. Gisela

    sagenhafte Tour, die ihr da wieder macht. bin mal mit dem Kayak durch die Ardeche gefahren und abgesoffen 🙁 meine erste Nahtod-erfahrung mit 25.
    Traumhaft schön die Landschaft. Europa ist doch auch so wunderbar, oder???
    lieben Gruss Gisela

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